Bett statt Büro

Wie New York durch alte Büros Wohnraum schafft

Wohnungsnot gibt es überall auf der Welt. Und auch das Homeoffice gibt es mittlerweile an vielen Orten, weswegen einige Bürogebäude leer stehen. 
In der pulsierenden Metropole New York, bekannt für ihre beeindruckende Skyline und dynamische Lebensweise, zeichnet sich deshalb eine kreative Lösung ab, um der drängenden Wohnungsnot entgegenzuwirken. Das Herzstück dieser Initiative bildet die Umwandlung von veralteten Bürogebäuden in attraktiven Wohnraum. Ein Trend, der nicht nur das Stadtbild prägt, sondern auch die Lebensqualität seiner Bewohner:innen maßgeblich verbessert.1

Eine bemerkenswerte Metamorphose findet im historischen Finanzviertel statt, wo seit Mitte der 90er Jahre Bürokomplexe eine zweite Chance als Wohngebäude erhalten. Diese Transformation hat bereits über 1,8 Millionen Quadratmeter neuen Wohnraum hervorgebracht, der die Gegend in ein familienfreundliches Umfeld verwandelt. Ein Paradebeispiel für diese Entwicklung ist das ehemalige Hauptquartier von Goldman Sachs in der 55 Broad Street. Das in die Jahre gekommene Gebäude, das einst als Bürokomplex diente, wird nun zu einem modernen Wohnhaus mit 571 Einheiten umgestaltet, das Ende 2025 bezugsfertig sein soll.2

Doch warum wird der aufwendige Umbau solcher Giganten der Büroarchitektur bevorzugt, anstatt sie abzureißen und neu zu errichten? Die Antwort liegt in der Effizienz und den ökonomischen Vorteilen des Umbaus: Mehr nutzbare Wohnfläche bedeutet mehr Wohnungen und somit höhere Mieteinnahmen. Zudem fördert die Stadt New York innovative Wohnkonzepte, indem sie auch fensterlose Räume unter bestimmten Voraussetzungen als Wohnraum zulässt, was neue Möglichkeiten für die Gestaltung von Homeoffices und privaten Rückzugsräumen eröffnet.3

Ein zentraler Aspekt dieser neu entstehenden Wohnlandschaften ist die Schaffung von Gemeinschaftsräumen, die junge Menschen anziehen sollen. Diese "vertikalen Communities" bieten nicht nur privaten Wohnraum, sondern auch gemeinschaftlich genutzte Bereiche wie Workspaces, Wellness-Zentren und Dachterrassen mit Pools, die den sozialen Austausch und das Gemeinschaftsgefühl fördern.4

Diese Initiative in New York könnte auch als Vorbild für andere Städte weltweit dienen, die mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert sind. So könnte die Umwandlung von Bürogebäuden in Wohnraum nicht nur dringend benötigten Wohnraum schaffen, sondern auch einen Beitrag zum Umweltschutz leisten, indem sie die Kohlenstoffemissionen signifikant reduziert.

Die Verwandlung von New Yorks Finanzdistrikt von einer nach Büroschluss verlassenen Gegend zu einem lebendigen, von Familien und jungen Menschen belebten Stadtteil ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie Städte sich neu erfinden und den Herausforderungen der modernen Urbanisierung begegnen können. Es zeigt, dass mit kreativen Lösungen und der Bereitschaft zur Veränderung positive Entwicklungen im städtischen Wohnraum möglich sind.
 
Hoffentlich bald auch in Deutschland :)


Quellenangaben:

1 Zdf.de: Gegen Wohnungsnot: Wie New York Büros zu Wohnraum macht: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/new-york-wohnungskrise-wohnung-buero-100.html 
(abgerufen am 10.04.2024)

2 Ebd.

3 Ebd.

4 Ebd.