Tierische Textilie

Wie eine künstliche Spinnenseide die Textilindustrie revolutionieren könnte

Spinnenseide, leicht und reißfest wie kaum ein anderes Material, hat Wissenschaftler schon lange fasziniert. Doch die Gewinnung direkt von Spinnen gestaltet sich schwierig. Ein Team von klugen Köpfen aus Japan hat nun jedoch einen Durchbruch erzielt, indem sie eine künstliche Drüse entwickelt haben, die Seidenfäden ähnlich denen der Spinnen produziert.1

Statt mühsam die komplexe Struktur der Spinnenseide im Labor nachzubauen, haben die Forscher einfach die Produktionsstätte kopiert: die Spinnendrüse selbst. In ihrem Mikrofluidik-System, einem winzigen Apparat mit engen Kanälen, fließen Flüssigkeiten durch und verwandeln sich – ganz ähnlich wie in der Natur – in Seidenfäden. Dies geschieht unter bestimmten Bedingungen, die die Wissenschaftler sorgfältig ausgetüftelt haben, etwa verschiedene pH-Werte und Fließgeschwindigkeiten.2

Die so erzeugte künstliche Seide ist nicht nur umweltfreundlich und biologisch abbaubar, sondern könnte auch in der Textilindustrie und sogar in der Medizin, beispielsweise für chirurgische Nähte, zum Einsatz kommen. Das Team arbeitet nun daran, die Produktionsmethode so zu optimieren, dass sie großindustriell anwendbar wird – eine grüne Revolution für Stoffe und darüber hinaus!3


Quellenangaben:

1 Scinexx.de: Künstliche Drüse produziert Spinnenseide: https://www.scinexx.de/news/technik/kuenstliche-druese-produziert-spinnenseide/
(abgerufen am 10.04.2024)

2 Ebd.

3 Ebd.